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Bruno Störzer - ab 1980

Ehrenbürger Bauunternehmer Bruno Störzer

Bauunternehmer Bruno Störzer * 14.04.1915 + 08.10.1994



Auch im Jahre 1980 erhielt eine weitere markante Persönlichkeit der Gemeinde neben verschiedenen Ehrungen auch die höchste Auszeichnung seiner Wahlgemeinde. Anlässlich seines 65. Geburtstages am 14. 4. 1980 wurde Bruno Störzer diese Ehre zuteil. Am 2. Mai 1980 wurde ihm zusammen mit Altbürgermeister Karl Schell die Ehrenbürger-Urkunde in einer Feierstunde in der Obst- und Festhalle überreicht. Bauunternehmer Bruno Störzer, Gemeinderat von 1956-1975, stellvertretender Bürgermeister von 1959-1965, Kreistagsmitglied der CDU von 1959-1965, Vorsitzender des größten Ortsvereins, des TSV, von 1966 bis 1982. Er war Inhaber des größten Unternehmens der Gemeinde, der Firma Störzer-Bau, mit Filialen in Sinsheim und Aschaffenburg mit zusammen über 300 Beschäftigten (danach war Sohn Peter Juniorchef). Neben der Ehrenbürgerschaft der Gemeinde erhielt er als Krönung seiner Ehrungen das Bundesverdienstkreuz. Außerdem überreichte ihm Bürgermeister Herrmann im Jahre 1983 die Silberne Ehrennadel von Ministerpräsident Lothar Späth für seine Dienste und Verdienste um die Gemeinde Höpfingen.

In den verschiedenen maßgebenden politischen und gesellschaftlichen Funktionen prägte und gestaltete er die Gemeinde Höpfingen, die ihm nach seinen eigenen Angaben sehr ans Herz gewachsen war, (Bruno Störzer stammte aus Neckarbischofsheim,) entscheidend mit. Sein beachtliches Engagement als erfolgreicher Unternehmer, sein politischer Einsatz auf mehreren Ebenen mit dem rechten Sinn für das Realisierbare und Machbare und sein Lebensprinzip, anderen zu helfen, diese Faktoren vereinten sich in seiner markanten Persönlichkeit. Seinen auf das Gemeinwohl zielenden Aktivitäten in Gemeinde und Vereinen, seinem weitsichtigen Unternehmergeist und der soliden geschäftlichen Aufwärtsentwicklung seines Betriebes verdankte die Bevölkerung nicht nur die Schaffung beständiger Arbeitsplätze, sondern darüber hinaus auch weitreichende freiwillige Zuwendungen an Gemeinwesen und Vereine in vielfältiger Art.

Neben den Bürgermeistern der Gemeinde gab es wohl niemanden, der Höpfingen in den Nachkriegsjahren so nachhaltig und wirkungsvoll mitprägte wie Bruno Störzer, der mit zielgerichteter Dynamik ansehnliche gemeinschaftsdienliche Projekte plante, realisierte und förderte.

Den ersten Kontakt mit der Höpfinger Bevölkerung nahm Bruno Störzer kurz nach seinem Staatsexamen beim Staatstechnikum 1937 auf, als er die Bauleitung des Feldflugplatzes Dornberg-Höpfingen vom Luftwaffenamt übertragen bekam. Es folgten Kriegsdienst, schwere Verwundung, danach Einsatz innerhalb des Luftwaffenamtes als Bauleiter bei verschiedenen Flugplatzprojekten, u.a. 1944 in Hailfingen (www.kz-gedenkstaette-hailfingen-tailfingen.de). Ab Herbst 1944 war vorgesehen, dass der Militärflugplatz Dornberg erweitert und zu einem Düsenflugzeugplatz ausgebaut werden sollte. Dabei übernahm Bruno Störzer als verantwortlicher Bauleiter der Organisation Todt die geplante Erweiterung des Flugplatzes Dornberg in Richtung Vollmersdorf-Guggenberg und kam so wieder nach Höpfingen. Ein Teil des Waldes für diese Maßnahme wurde noch gerodet. Zum eigentlichen Bau kam es jedoch dann nicht mehr.

1946 gründete er dann auf dem Schlempertshof seine zeitweise auf über 300 Beschäftigte angewachsene Baufirma „Störzer-Bau" mit Filialen in Sinsheim und Aschaffenburg.

Als Bürgermeister Josef Alois Schell erkrankt war, versah er als stellvertretender Bürgermeister teilweise die Amtsgeschäfte des Gemeindeoberhauptes. In diese Zeit fielen der 1. Bauabschnitt der Schule und die Erweiterung und Modernisierung der Obst- und Festhalle. Um folgende Belange nahm er sich fürsorglich an: Bau der Riedsiedlungen nach dem Kriege, Leichenhalle, Ortsverschönerungen. Anfang der 70er Jahre war er ein großer Verfechter und Mitstreiter der Verbandsgemeinschaft der Gemeinden Walldürn-Höpfingen-Hardheim.



Verdienste als Vereinsvorsitzender und Privatmann

Mit großer Umsicht und klaren Vorstellungen lenkte er von 1966 - 1982 den größten Verein der Gemeinde, den TSV. Was er für diesen Verein schuf, geht in die Geschichte Höpfingens ein: Erwerb des Geländes für den Hartplatz; Bau des Hartplatzes mit leichtathletischen Anlagen; Erneuerung und Erweiterung des Rasensportplatzes; Bau des stattlichen Sportheimes mit Räumen für die Fußballer und Tennisspieler des TSV; 1973 half er wesentlich mit, eine Tennisabteilung ins Leben zu rufen; beim Bau der Tennisplätze stellte er großzügig Maschinen zur Verfügung; weit über 20 Jahren hielt die Firma Störzer-Bau mit ihren Kleinbussen den wöchentlichen Fahrbetrieb der Schüler- und Jugendmannschaften des TSV aufrecht. Bei der Generalversammlung 1982 wurde er aufgrund einstimmigen Beschlusses der Vorstandschaft des TSV zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Die Gemeinde erstellte 1974 eine schmucke Waldhütte im Stile eines Schwarzwaldhauses. Hierzu ergriff Bruno Störzer nicht nur die Initiative, sondern er war auch Motor der Realisierung und überwachte die Baumaßnahmen vom ersten bis zum letzten Stein. Fast zwei Jahre hatte er sich diesem Projekt mit Leib und Seele verschrieben (ähnlich wie später auch beim Bau des Hartplatzes des TSV); er organisierte freiwillige Arbeitsteams, die in vielen freiwilligen Arbeitsstunden diese „Oase der Ruhe" mit Hilfe gemeindlicher Unterstützung entstehen ließen. Auf seine Fürsprachen hin lieferten verschiedene Firmen verbilligtes oder auch kostenloses Baumaterial. Die bis heute große Nachfrage nach der Waldhütte für Gesellschaftsfeiern ist die beste Anerkennung der Bürger für dieses ideal gelegene Gemeinschaftshaus, das der Verbundenheit und dem Kontakt von Mensch zu Mensch vorbildlich dient. Auch für die verlegte Stromleitung mit Telefonanschluss zeigte sich Bruno Störzer zusammen mit Bürgermeister Herrmann verantwortlich.

Beim ersten Planfest des Heimatvereins im Jahre 1983 stiftete er großzügig eine Glocke für das seit Jahrzehnten „verwaiste" Glockentürmchen im alten Rathaus, damals Heimatmuseum.

Die überdauernden Werke und Leistungen des Bürgers Bruno Störzer, der wie kein Bürger zuvor mit Ehrungen und Auszeichnungen bedacht wurde, werden noch lange für seine Schaffenskraft beredtes Zeugnis ablegen.
Am 08.10.1994 verstarb Bruno Störzer.