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Museumspeicher

Außenstelle des Heimatmuseums im alten Rathaus



Der Museumsspeicher



Das alte Rathaus am Plan Heimatmuseum von 1983 bis 2000



Ausstellungsinhalte im Museumsspeicher

Nach dem Umbau und der Sanierung des alten Rathauses hat der Heimatverein Höpfingen im Dachgeschoss seinen Museumsspeicher eingerichtet. Wobei die Gestaltung noch nicht abgeschlossen ist.
Alle Themen, die im Königheimer Höflein keinen Platz mehr gefunden haben, werden hier dargestellt.



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Religiösität

Eine zentrale Stellung im Tages- und Jahresablauf nahm die Religion ein. Alle Feste und Feiertage waren kirchlich. Bestimmte Blumen im Bauerngarten wurden nur für Kirchenfeste angepflanzt z.B: Pfingstrosen für Fronleichnam, Dahlien für Erntedank.
Der Kirchgang an Sonn- und Feiertagen war unumgänglich, wer nicht erschien, musste mit Strafen rechnen, wenn nicht durch die Obrigkeit, so doch durch die dörfliche Gemeinschaft. Der Kirchgang war aber auch gesellschaftliches Ereignis, es wurden Bekanntschaften gepflegt, sich geeignete Ehepartner gesucht und Geschäfte eingeleitet. Der Pfarrer galt als moralische Instanz im Dorf.

In den vergangenen Jahrhunderten bemühten sich die Höpfinger immer wieder um eine gute und angemessen große Kirche. Höpfingen war zu 2/3 dem Bistum Würzburg und zu 1/3 dem Bistum Mainz zehntverpflichtet, aber keiner wollte für eine neue Kirche zahlen, obwohl die alte längst baufällig und viel zu klein geworden war. Der Würzburger Architekt Balthasar Neumann entwarf 1742 eine barocke Kirche für Höpfingen, die aber den Bischöfen zu teuer war. Höpfinger Handwerker bauten 1753 eine günstigere Kirche, die aber schnell zu klein wurde. 1906 wurde dann die jetzige neogotische Kirche errichtet.

In kaum einem katholischen Haushalt fehlten Gebetsbüchlein mit Heiligenbildchen darin. Gebetsbücher dienten der persönlichen Andacht, sie wurden ebenso wie Rosenkränze meist zu Anlässen wie Eheschließung, Trauerfall, Firmung usw. geschenkt.
Jedes Haus hatte einen Herrgottswinkel in der Stube, er befand sich in der Ecke zwischen den Fenstern. Hier standen meist ein Kruzifix und Heiligenfiguren z.B. aus Bauernsilber. Auch ein Weihwasserkessel hing in jeder Bauernstube, wer den Raum verließ bekreuzigte sich mit Weihwasser.
Die Wände von Kammer und Stube schmückten religiöse Bilder, meist waren es Lithographien oder selbstangefertigte Stickbilder.
Vor dem Essen sprach der Hausherr ein Tischgebet.
Den Bauern war es ein besonderes Anliegen, dass der Pfarrer die Felder und Äcker segnete und Heiligenfiguren und -bilder in Prozessionszügen über die Fluren getragen wurden, um eine gute Ernte zu erflehen.
Pilgerfahrten waren meist die einzigen Reisen, die die Bauern unternahmen. Die Höpfinger Bauern besuchten natürlich die nahen Wallfahrtsziele Walldürn, Engelberg und Würzburg. Von diesen Wallfahrten brachten sie Andenken wie Wachsstöcke, Kerzen oder eine kleine Kopie des Gnadenbildes mit.
Eine Versehgarnitur gab es in jedem Haushalt, sie wurde bei anstehenden Krankensalbungen und Letzten Ölungen aufgebaut. Die Toten wurden früher drei Tage im Haus aufgebahrt, jeder konnte sich hier von den Verstorbenen verabschieden, während die Angehörigen Tag und Nacht Wache hielten.